„Lizenzen vs. Collaborations – welche Unterschiede, Vorzüge bergen diese zwei unterschiedlichen und doch so ähnlichen Partnerschaften“? Dies gilt sowohl für Kreativschaffende und ist auch an Marken global gerichtet. Nachstehend werden die Differenzen wie Abgrenzungen beleuchtet, um ein klareres Bild geben zu können. Denn wissen sie, wie ihre Marke für den zukünftigen Erfolg auszurichten ist?

In der heutigen Markenwelt verschwimmen die Grenzen zwischen kreativen Partnerschaften zunehmend. Besonders populär sind zwei Formen der Zusammenarbeit:

Lizenzen und Collabs (Kooperationen). Auf den ersten Blick wirken beide Modelle ähnlich – es geht um die Verbindung zweier Marken oder Kreatividentitäten – doch bei genauerem Hinsehen unterscheiden sie sich in Struktur, Zielsetzung und Wirkung deutlich. Wer die Unterschiede kennt, kann gezielter entscheiden, welche Form der Partnerschaft besser zu den eigenen strategischen Zielen passt.

 

Was verstehe ich unter einer Lizenz und ist es?

Eine Lizenz ist im Grunde ein vertraglich geregelter Rechte-Deal. Der Inhaber eines geistigen Eigentums (z. B. eine Marke, ein Design, ein Charakter oder ein Kunstwerk) erlaubt einem Dritten, dieses Eigentum gegen Gebühr (Fee/Royalty) oder Umsatzbeteiligung zu nutzen. Der Lizenznehmer kann das lizenzierte Element in sein Produkt oder Marketing einbauen, ohne selbst Eigentümer zu werden.

Beispiel: Ein Modeunternehmen lizenziert die Rechte an einem bekannten Comic-Charakter, um eine Capsule Collection zu launchen.

 

Vorteile von Lizenzen:

  • Klare Rollenverteilung: Der Lizenzgeber bleibt Markeninhaber, der Lizenznehmer produziert.
  • Skalierbarkeit: Grosse Marken können mit mehreren Lizenznehmern gleichzeitig arbeiten.
  • Geringes Risiko für den Lizenzgeber: Keine Produktionsverantwortung.
  • Erweiterung des Markenkontexts: Die Marke kann neue Märkte oder Zielgruppen erschliessen.

 

Was ist eine Collaboration (Collab)?

Eine Collab ist eine gemeinsame kreative Partnerschaft, bei der zwei Parteien auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Beide Seiten bringen eigene Ideen, Designimpulse und Markenwerte ein. Das Produkt ist das Ergebnis einer gemeinsamen Kreation – oft limitiert, aufmerksamkeitsstark und emotional aufgeladen.

Beispiel: Eine Streetwear-Brand arbeitet direkt mit einem Künstler oder einer Luxusmarke an einem neuen Produkt, das beide Logos trägt.

Vorteile von Collaborations:

  • Gemeinsames Storytelling: Beide Partner erzählen zusammen eine neue Geschichte.
  • Hoher PR- und Marketingwert: Besonders im Fashion- oder Lifestyle-Bereich erzielen Collabs oft grosse Aufmerksamkeit.
  • Glaubwürdigkeit & Community-Building: Fans empfinden echte Kooperationen oft als authentischer als Lizenzprodukte.
  • Kreative Freiheit: Beide Seiten experimentieren miteinander und erschaffen etwas Neues.

Wo liegt der Unterschied?

Kriterium Lizenz Collab
Verhältnis Vertraglich, meist einseitig Partnerschaftlich, auf Augenhöhe
Kreativer Input Meist vom Lizenznehmer Beide Partner gestalten aktiv
Produktverantwortung Liegt beim Lizenznehmer Geteilt oder individuell je nach Absprache
Zielsetzung Markenreichweite monetarisieren Gemeinsame kreative Synergien schaffen
Beispielhafte Branchen Entertainment, Merchandising,

ehemals auch Fashion & Lifestyle

Fashion, Kunst, Musik, Lifestyle

Wann ist was sinnvoll?

  • Lizenzen eignen sich hervorragend für Marken mit starker IP, die skalierbar verwertet werden kann – z. B. durch Merchandise oder Produktlinien, bei denen der kreative Einfluss der Lizenzgeberin gering bleiben kann.
  • Collabs sind die richtige Wahl, wenn es um gemeinsame kreative Exzellenz und Imagepflege geht – etwa bei Künstlern, Designerbrands oder kulturell aufgeladenen Marken.

Fazit: Ähnlich, aber nicht gleich

Sowohl Lizenzen als auch Collaborations sind kraftvolle Tools im Markenaufbau. Aber sie verfolgen unterschiedliche Strategien. Lizenzen bauen Reichweite und Umsatz durch Markennutzung, während Collaborations emotionale Relevanz, kulturelle Positionierung und kreative Tiefe schaffen.

Wer die Unterschiede versteht, kann Partnerschaften bewusster gestalten – und vermeiden, dass ein „Collab“ nur wie eine hübsch verpackte Lizenzierung wirkt.